- Orley
- Ọrley[-lɛj], Barend van, auch Barent van Orley, Bẹrnard van Orley, Bẹrnart van Orley, Bernaert van Orley, niederländischer Maler, * Brüssel um 1488, ✝ ebenda 6. 1. 1542; wurde 1518 in Brüssel Hofmaler der Statthalterin der Niederlande, Margarete von Österreich, ab 1530 ihrer Nachfolgerin Maria von Ungarn. Von der Tradition des 15. Jahrhunderts (R. van der Weyden) ausgehend, entwickelte sich Orley unter dem Einfluss der Stiche M. Raimondis und der Kartons Raffaels für die 1517-19 in Brüssel gewirkten Teppiche für die Sixtinische Kapelle zu einem der frühesten und bedeutendsten Meister des Romanismus. Eine monumentale Gruppen- und Raumgliederung und pathetische Übersteigerung des übernommenen italienischen Form- und Gestaltenkanons kennzeichnen seine religiösen Gemälde. Er schuf auch Porträts, ab 1525 jedoch meist nur Entwürfe für Bildteppiche (»Abraham-Serie«, u. a. Wien, Kunsthistorisches Museum; »Jagden Maximilians«, u. a. Paris, Louvre) und Glasmalereien (Brüssel, Kathedrale).Werke: Thomas- und Matthiasaltar (um 1515; Wien, Kunsthistorisches Museum, und Brüssel, Musées Royaux des Beaux-Arts); Hiobsaltar (1521; Brüssel, Musées Royaux des Beaux-Arts); Weltgerichtsaltar (1525; Antwerpen, Koninklijk Museum voor Schone Kunsten).
Universal-Lexikon. 2012.